Das war sicht:wechsel 2016
Von 21. – 25. Juni 2016 war die Oberösterreichische Landeshauptstadt Linz nun schon zum vierten Mal Zentrum der Kunst von, mit und für Menschen mit Beeinträchtigung in Österreich. 5 Tage lang zeigten internationale und heimische inklusive Ensembles und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung mit ihren außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen auf ganz selbstbewusste und selbstverständliche Weise, dass es die Kunst ist, die zählt und nicht die Beeinträchtigung.
Mit über 6.000 begeisterten BesucherInnen gehört sicht:wechsel 2016 zu den erfolgreichsten Festivals in der fast 10jährigen Geschichte.
Unter dem Motto „stadtwärts“ wurde erstmals der Öffentliche Raum in das Festivalgeschehen eingebunden. Heimische Ensembles und KünstlerInnen präsentierten einen bunten Mix aus Theater, Tanz, Literatur und Performance und sorgten damit nicht nur für eine Belebung der Innenstadt, sondern auch für ausreichend Gesprächsstoff und intensive Diskussionen. Trotz sengender Hitze waren die Veranstaltungen in der Linzer Innenstadt bestens besucht.
Zu den Publikumsmagneten zählten die urban dance Produktion „zeitLUPE“ der „Ich bin OK“ DanceCompany Wien mit den urban artists Linz am Taubenmarkt, der Auftritt der Impropheten zusammen mit der Theatergruppe Malaria im Festivalzentrum am Pfarrplatz, der „StraßenWahn“ der Schrägen Vögel bei ihrer Fahrt mit der Pöstlingbergbahn und die Theaterproduktion „Klogeschichten“ der Theatergruppe Essellissimo im Arkadenhof.
Eröffnet wurde das Festival sicht:wechsel 2016 in den Linzer Kammerspielen durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und in Anwesenheit zahlreicher Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Einer der Höhepunkte der großen internationalen Gastspielpro-duktionen war zweifellos die Eröffnungsproduktion des Berliner Theaters RambaZamba DER GUTE MENSCH VON DOWNTOWN mit den Schauspielstars Eva Mattes und Meriam Abbas in den Kammerspielen des Landestheaters. „Ein eindrucksvoller Abend, der an Tabus rührt“ schrieb die KRONE in ihrer begeisterten Kritik.
Der Auftritt der schottischen Performerin Claire Cunningham mit ihrem Solo GIVE ME A REASON TO LIVE in der ausverkauften BlackBox des Musiktheaters hinterließ bei vielen BesucherInnen große Betroffenheit und wurde mit Standing Ovations und lang anhaltendem Applaus belohnt.
Das Theater Reutlingen DIE TONNE begeisterte mit einer sensibel und fein gearbeiteten Hommage an CHARLIE Chaplin ebenso wie das Dortmunder Künstlerkollektiv I Can Be Your Translator mit ihrer hinreißenden Musikrevue DISLACE MARILYN MONROE.
Die sicht:wechsel Eigenproduktion „HighMadLand“ im überfüllten Ursulinensaal des OÖ Kulturquartiers und in der Regie von Wolf Junger wurde zu einem Triumph für die mitwirkenden heimischen DarstellerInnen. „Ein feines Unterhaltungsstück mit Tiefgang“ schrieb die KRONE in ihrer Rezension des Stückes. Und Karin Schütze meinte in ihrer Kritik in den OÖNachrichten „Es waren Szenen zum „Hoamatland“, die erheiterten, nachdenklich stimmten und die Bewunderung weckten für ihre Darsteller und dafür, wie selbstverständlich sie auf der Bühne ihre Heimat gefunden haben“. Ein großartiges Kompliment für einen wunderbaren Abend.
Zwei Ausstellungen umrahmten das Festivalgeschehen und verlängern damit die Festivalzeit: Schon am 16. Juni wurde in der SPARKASSE Oberösterreich und in den Auslagen der Geschäfte der Linzer Herrenstraße die Ausstellung „außer-gewöhnlich – Oberösterreichische Art Brut an besonderen Orten“ eröffnet und bereits am Tag danach konnten sich die fast 6.000 BesucherInnen des Herrenstraßenfestes an den außergewöhnlichen Kunstwerken erfreuen. Und am vorletzten Festivaltag startete mit großem Erfolg das Atelier de la Tour in Klagenfurt mit ihrer Ausstellung „spuren.suche“ in der Halle der Arbeiterkammer Linz. Beide Ausstellungen waren bis Mitte Juli zu sehen.
Zahlreiche Workshops und Filme ergänzten das umfangreiche Festivalprogramm und wurden vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen.
Erstmals stand mit dem Café Viele Leute, der Galerie Kulturformen und dem Pfarrsaal der Stadtpfarre am Pfarrplatz ein wunderbares Festivalzentrum zur Verfügung, das nicht nur von den Mitwirkenden sondern auch von zahlreichen Gästen gerne besucht wurde. Die gemütliche Atmosphäre des Gartens, das herrliche Wetter und die freundliche und umsichtige Bedienung trugen wesentlich zur positiven und herzlichen Stimmung des Festivals bei.
Alles in Allem macht das ein rundum gelungenes Festival, auf das alle Beteiligten stolz sein können. Viele neue Impulse konnten für die Zukunft gesetzt werden und führen hoffentlich bei einigen zu einer neuen Sicht auf Menschen mit Beeinträchtigung.
- die Subventionsgeber Land OÖ/Kultur, Stadt Linz, Sozialabteilung des Landes OÖ, BKA
- die vielen Sponsoren, Paten und Kooperationspartner
- die Verantwortlichen der Spielstätten Landestheater Linz, OÖ Kulturquartier, und der zahlreichen kleineren Gastspielstätten
- das Café Viele Leute und an die Stadtpfarre Linz
- die zahlreichen Mitarbeiter*innen des Festivals
und vor allem an die 250 mitwirkenden wunderbaren Künstlerinnen und Künstler